8. Dezember 2023

Vorweihnachtszeit = Fristenzeit - auch in Unternehmen!

Wie jedes Jahr sorgt der November/Dezember gerne für eine Flut von aufploppenden Fristen in Rechtsabteilungen. Dabei sind die gesetzlichen Fristen häufig nicht das Problem, da die meisten Unternehmen hierauf vorbereitet sind.

Nein. Es sind die Fristen von Drittunternehmen, die zum Jahresende nochmal Kasse machen wollen, Forderungen stellen, Ihr Geschäftsmodell umstellen (bspw. Wartung für Software ab 2024 nur noch anbieten, wenn der Kunde freiwillig (*hüstel*) auf ein neues Subscription-Modell umsteigt); oder Verträge, die sich jährlich erneuern, oder auch nicht; Kunden, die neue Preisabschlüsse fordern für 2024, weil alles teurer geworden ist und mit Lieferstopp drohen, wenn man nicht brav mitverhandelt, etc.

Hinzu kommt, dass solche Fristen nicht immer sofort der Rechtsabteilung angezeigt werden, sondern erst einmal in den Fachbereichen kursieren, dort nicht selten die Stimmung verpesten und für Aktionismus sorgt. Schließlich muss man sich ja an Fristen halten - oder nicht?

***Merke: Fristen sind kein 11. Gebot, sondern menschengemacht. Sofern nicht gesetzlich vorgeschrieben (und gelegentlich selbst da), sind sie meist verhandelbar und können mitunter auch ignoriert werden.***

Würde jedes eintrudelnde Fristschreiben ohne Umwege direkt in der Rechtsabteilung landen, wäre viel Stress und Hektik gespart. Juristen mögen Fristschreiben. Das hat etwas mit logischen Wenn-Dann-Mechaniken zu tun. Etwas, mit dem wir uns auskennen!

In diesem Sinne eine entspannte Vorweihnachtszeit.

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Florestan Goedings

Dr. Florestan Goedings, LL.M. ist Rechtsanwalt und Mediator.
Fachanwalt für Informationstechnologierecht sowie Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz.